Das Kaltgasspritzen ist ein hochkinetisches Beschichtungsverfahren, bei dem mit Hilfe von inerten, also reaktionsträgen Gasen und Drücken von über 35 bar Metallpartikel auf über 1200 Meter pro Sekunde beschleunigt werden. Beim Auftreffen auf die Bauteiloberflächen bilden diese Partikel sehr dichte und festanhaftende, nahezu oxidfreie Schichten. Das Kaltgasspritzen ermöglicht die Herstellung von Beschichtungen mit zum Ausgangsmaterial identischer Zusammensetzung. Dabei wird das Beschichtungsmaterial nicht aufgeschmolzen, sondern durch einen kaltkinetischen Kompak- tierungsprozess im festen Zustand auf die Bauteiloberflächen mit Überschallgeschwin- digkeit aufgeschossen bzw.mikroverschweißt.

 

Dabei wird eine Qualität der Verschweißung erzielt, die mit dem Explosivschweißen vergleichbar ist. Im Gegensatz zum Kaltgasspritzen werden bei bisher bekannten, konventionellen thermischen Spritzprozessen die Materialien für die Beschichtung auf bis zu mehrere tausend Grad Celsius erhitzt. Diese hohen Temperaturen verursachen bei den Materialien chemische Reaktionen, die die Qualität und die Eigenschaften der Beschichtung beeinträchtigen. Diese Nachteile sind beim Kaltgasspritzen ausgeschlossen.